Montag, 25. Oktober 2004

Tag 39, Von Cea nach Estacion Lalin

Wegbeschreibung und Bilder bis Castro Dozon
Wegbeschreibung und Bilder ab Castro Dozon

Am Morgen geht es bei vielversprechendem Himmel erstmal zum Kloster Oseira, das mächtig und düster in einem einsamen Tal liegt. Ich fühle mich schwer und so verzichte ich auf eine Besichtigung und laufe nach einem Kaffee weiter. Wanderung durch erdige Pfade mit grossen Wasser- und Schlammpfützen. Aussicht über grüne Hügel. Dörfchen mit kuhmist-gepflasterten Gassen. Begegnungen mit Kühen und Schafen und Hunden. Kastanienernte ist im Gang. In Dozon treffe ich die Brasilianer wieder. Sie schauen schnell in die Bar, wo ich ein Chorizo-Bocadillo verdrücke. Nachher suche ich in ihrer Bar Zuflucht vor einem Regenguss, den eine riesige, graue Wolke herbeischleppt. Wir spielen eine Runde Domino mit spanischen Karten. Julio gewinnt: Campeon!
In Lalin trennen sich dann unsere Wege. Zuerst laufe ich alleine Richtung A Laxe los. Kehre dann aber beim Anblick weiterer dichter Regenwolken um und suche und finde eine Unterkunft in Estacion Lalin bei einer sympathischen, französisch sprechenden Wirtin. Putter bekommt gleich eine Portion Cozido und darf dann in einem Auto übernachten. Ich probiere auch vom Cozido trotz Kutteln. Schmeckt nicht schlecht. Dann noch ein Salat, Lomo mit Pommes und die vom Grossvater frisch geschnittenen Trauben zum Dessert. Und jetzt noch ein bisschen schreiben. Bin heute in Gedanken oft bei Joe. Und bei meinem Aussehen. Soll ich mich in Santiago für ihn verweiblichen?
Das Zimmer ist ein ziemliches Loch. Gute Pilgerübung. Kalt und feucht, doch mit genügend Wolldecken, die mich in der Nacht wärmen.