Mittwoch, 6. Oktober 2004

Tag 20, Von Baños de Montemayor nach Fuenterroble de Salvatierra

Wegbeschreibung und Bilder

32km durch die Berge werden nicht ohne sein...Mittlerweile habe ich auch die geschafft in einsamer Wanderung. Am Schluss haben mich dafür der Himmel mit ein paar Regentropfen und Andrea mit seinen Lippen geküsst. Der Empfang von Don Blas war weniger herzlich. Er hat gleich gesagt, mein Rucksack sei zu schwer.
Heute abend friere ich wieder. Wahrscheinlich hat mein Körper nicht mehr genug Reserven zum Heizen. Und nirgends etwas Wärmendes zum Essen oder Trinken in Sicht. Die 2 Bars sind geschlossen und die Besitzerin des einzigen Ladens muss zum Zahnarzt. Kann gerade noch eine Wurst für Putter ergattern, bevor sie schliesst. Leichte Panik schleicht sich ein. Doch da bringt Andrea Hilfe. Er hat die Küche in der Albergue entdeckt und organisiert mit Esther und Don Blas das Nachtessen. Wer kann kochen? Ich natürlich. Doch was schmeckt den Spanieren und wo sind Pfannen und Schüsseln etc.? Alle schwirren durch die Küche und wollen was tun und palavern auf spanisch. Wird mir alles zuviel und zu wild und so stehe ich beiseite, erweitere den vorhandenen Salat mit 5 Tomaten und einer grünen Paprika und decke den Tisch. Derweil nimmt Andrea das Kochen an die Hand assistiert von Esther. Huevos con Salsicha und Arroz con Ajo. Schmeckt ganz toll und während wir essen, kommen immer mehr Leute und der Tisch füllt sich mit Käse, Wurst, Brot, Früchten und Wein. Und alles ist ganz unkompliziert. Jeder nimmt, was ihm schmeckt. Nur ich fühle mich etwas gehemmt und verkrampft. Wieder mal ist loslassen gefragt. Ich wasche dann dafür wieder mal Geschirr und gehe dann ins Bett. Der Pfarrer, Don Blas, wünscht mir noch eine gute Nacht "che la noche te venga corte". Und sein Wunsch geht in Erfüllung.