Sonntag, 17. Oktober 2004

Tag 31, Von Puebla de Sanabria nach Lubián

Wegbeschreibung und Bilder bis El Padornelo
Wegbeschreibung und Bilder ab El Padornelo

Am Morgen lasse ich mir Zeit bis die Bici's weg sind. Dann erstmal Gymnastik und den Körper wieder mal dehnen und strecken. Das Wetter draussen sieht schon vielversprechend aus. Kein Wind und wenig Wolken. So lasse ich meine Taxi- und Zugpläne erstmal fallen und laufe einfach los. Die Wünsche von gestern scheinen immer noch zu wirken. Kein Regen. Erstmal geht es der N525 entlang bis mich gelbe Pfeile zu einem Umweg über Terraso verleiten. In Requejo scheint die Sonne und ich kehre ein. Vertilge wieder ein Monster-Bocadillo mit Jamon, dazu Bier und Café con Leche. Dann ernenne ich mich zur Queen of the Road, denn ausser mir benutzt fast niemand mehr die N525, da nebendran die Autobahn verläuft. Habe vor, alles bis Lubian auf der N525 zu laufen, dorch irgendwann verführen mich doch wieder gelbe Pfeile zu einem Seitensprung, den ich nicht bereue. Ein munteres Bächlein begleitet mich eine Weile. Und ich wandere auf der alten Bergstrasse, die langsam wieder von der Natur zurückerobert wird. Als dann aber ein Viadukt auftaucht, das eine Abkürzung verspricht, wechsle ich wieder die Strasse. Viaducto de los Tornos 329m. Und bald danach kommt die nächste Herausforderung, Tunel de Padornelo, 435m. Licht anzünden. Ich geniesse noch einmal den Blick über den zurückgelegten Weg nach Osten, bevor ich mich mit etwas mulmigem Gefühl in den dunklen Tunnel wage. Sehe zwar den Ausgang wie ein kleines Guckloch. Doch mit jedem Schritt wird es dunkler, bis ich den Boden nicht mehr sehe und mich ganz auf das Tastgefühl meiner Füsse verlasse. Wir sind mittendrin, wo auch meine Phantasiemonster hausen. Doch sie packen mich nicht und wir kommen wieder heil, aber ich mit klopfendem Herzen und ziemlich erleichtert wieder heraus.
Nach dem idyllischen Dörfchen Padornelo erreiche ich das Hotel und kehre nochmal ein auf einen Flan. Alle Glieder recken und strecken. Dann kommt der letzte Teil nach Lubián. Eine Märchenwaldstrecke über Stock und Stein, kleine Bächlein überqueren, rechts und links dick bemooste Steine, die ich immer wieder mal streichle. In Hedroso treffe ich ein paar alte Leutchen auf der Strasse. Sie offerieren mir sogar Kaffee und was zu essen. Lehne freundlich ab, aber plaudere noch ein bisschen mit ihnen. In der Zeit freundet sich Putter mit einem Hundefräulein an so sehr, dass daraus gleich ein Liebesabenteuer wird. Ich rufe El Amor und alle Dorfbewohner strahlen mich an. In Lubián erfüllen sich dann alle meine Wunschträume, geheizte Unterkunft bei Reyes in der Casa Irene und ein Riesenteller Maccaroni. Evelyn im Glück!