Habe gut geschlafen und heute morgen regnet es nicht, aber dicke, graue, regenschwangere Wolken ziehen am Himmel vorbei. Teres und der liebe Alte sind schon wach. Ich erhalte einen grossen Café con Leche und 2 Magdalenas, eines für Putter. Nach herzlichem Abschied und mit besten Wünschen ziehe ich los. Doch nicht weit, da beginnt es wieder zu nieseln und steigert sich diesmal zum Gewitter. In Portocamba bin ich schon durchnässt und stehe ein wenig unter. Was jetzt? Umkehren? Weiter nach Laza? Oder zurück? Ich versuche es mit Laza, aber ein fürchterliches Donnergrollen und noch heftigere Regenschauer belehren mich eines besseren und ich kehre um.
Der Weg ist inzwischen zum Bach geworden und in meinen Schuhen schwimme ich, so vollgelaufen sind sie. Triefend trete ich wieder in der Bar der Casa Nuñez ein, wo ich trotz der Nässe herzlich empfangen werde und so bald Dorfgespräch bin. Teres stellt die Heizung an und ich erhalte wieder mein Zimmer, wo ich mich erstmal auswinde und die letzten trockenen Sachen anziehe. Den Tag verbringe ich mit Pendeln zwischen Zimmer, Bar und Comedor. Daniela kommt aus Ourense zu Besuch und spendiert allen Frauen einen Kaffee und Biscoitos. Mittagessen wieder am Familientisch mit Makkaroni als Vorspeise. Mmmm! Siesta und abends noch ein Spaziergang im Trockenen um Futter für Putter zu beschaffen. Dabei bleibe ich eine Weile bei den Alten sitzen, die sich um einen Ofen gruppiert haben. Einige waren vor langer Zeit mal in der Schweiz zum Arbeiten und sprechen ein paar Worte deutsch oder französisch. Dann erfahre ich noch, dass der Dueño von der Casa Nuñez eine gute Partie wäre, reich und ledig. Habe schon seinen Mercedes in der Garage bei Putter gesehen und mich darüber gewundert. Auf das Nachtessen verzichte ich heute. Keine Lust auf spätes Essen am Familientisch.
Erkenntnis nach 4 Jahren: Manchmal ist man abends gleich weit wie morgens, obwohl man sich viel bewegt und viel erlebt hat.