Sonntag, 24. Oktober 2004

Tag 38, Von Ourense nach Cea

Wegbeschreibung und Bilder

Gemeinsames Frühstück in einer angenehmen Bar mit viel Frühstücksauswahl: zuerst Churros, dann Empanadilla de Atun. Die Brasilianer sind auch da und Rinivaldo schenkt Ruth das Buch "Walden". Putter bellt alle ein bisschen an. Dann durchwandern wir die sonntäglich-ruhige Stadt Richtung Bahnhof, wo wir uns verabschieden.
Allein geht es weiter durch idyllische Dörfchen am Ufer des Rio Miño bis es rechts steil das Ufer hinauf geht nach Castro da Beiro. Bin ziemlich nassgeschwitzt. Oben hält ein netter Beamter der Proteccion Civil und erklärt mir den Weg und dass ich unbedingt anrufen soll, wenn ich Probleme habe. Ohne Handy ist das schwierig. Zudem kann ich mittlerweile ganz gut auf mich selber aufpassen und mir helfen. Nach einem Bier mache ich mich regenfest und laufe dann weiter.
Als nächstes begegne ich einem netten Pilzsammler, der mir rät im Kloster Oseira zu schlafen. Mal sehen. Dann werde ich wieder mal begossen und komme nass aber bei Sonnenschein in Cea an. Kaufe ein Pan de Cea und Chorizos und sitze ein bisschen auf der Praza Maior in der Sonne und spiele mit den nackten Zehen. In der Herberge, die in einem alten Steinhaus eingebaut wurde, kommt der Hospitalero und bringt uns - die Brasilianer sind auch eingetroffen - frischgepflückte Pilze und dann noch frische Eier aus einem nahen Hühnerstall. Wir legen unsere Vorräte zusammen und kochen ein fantastisches Pilgermahl. Schweiz-brasilianisches Teamwork und das in Spanien! Während die 2 Chicos dann Marihuana rauchen, mache ich mich über die Schokolade her. Lustiger Abend mit vielen Geschichten und den üblichen Pilgerfragen und -antworten. Ich geniesse es, wieder mal Abzuwaschen und die Küche aufzuräumen. Dann ist bald Ruhe. Die Brasilianer schnarchen nicht. Ich erwache wieder wie schon in den Nächten vorher mit einem Schweissausbruch. Zu viel und zu spät gegessen? Oder zuviel Wein? Mein Körper ist nicht mehr so im Gleichgewicht wie in den ersten Wochen und ich habe das Gefühl, wieder mal alles durchputzen zu müssen.