Dienstag, 19. Oktober 2004

Tag 33, Von A Gudiña nach Campobecerros

Wegbeschreibung und Bilder

Am Morgen schellen die Wecker der Reihe nach, aber keiner macht Anstalten zum Aufstehen. Zu warm und gemütlich im Bett. Schliesslich schält sich doch zuerst Antonio raus und dann höre ich Putter winseln. Ziehe mich an. Heute mit vorgewärmten Klamotten! Und welch ein Wunder. Es regnet nicht. Aber tiefgrauer, verhangener Himmel über mir. Spaziere zuerst zur Zugstation. Es gibt einen Zug morgens um 7 Uhr nach Ourense. Der ist schon weg. Dann komme ich am Hostal Madrileña vorbei und lasse mich zur heissen Schokolade mit Churros verleiten. In der Albergue ist Antonio schon aufgebrochen Richtung Laza und das spornt mich an, es ihm gleichzutun.
Ausgeschlafen und aufgewärmt sieht auch der grauste Himmel wieder verlockend aus. Bis Bolaña wandere ich im Nebel. Ab und zu lichtet sich der milchige Schleier und ich kann die Aussicht auf grüne Hügel und einen Stausee geniessen. Doch das sind kurze Momente. In Bolaña erzählt mir eine Frau mit Lachfalten von ihrem harten Leben und zeigt mir ihre 3 rosa Schweine, deren Stall gestern von Wasser durchflutet wurde und jetzt dringend neues Stroh braucht. Nach Bolaña fängt es wieder an zu Nieseln und steigert sich wie gestern zum Schütten kurz vor Campobecerros, sodass ich wieder ziemlich durchnässt ankomme, aber wenigstens genau richtig zum Mittagessen. Eine leckere Suppe aus Cozido mit Kichererbsen und Kartoffeln und dann ein Fleischgericht mit viel Erbsen, Zwiebeln, Paprika und Kartoffeln. Wunderbar! Und dann erhalte ich noch ein schönes Zimmer, wo ich mich ausruhen kann. Vom Bett aus studiere ich die Muster der Regentropfen an der Scheibe. Die Gastgeberin heisst auch Teres. Zum Abendessen gibt es nochmal ein währschaftes Gericht mit den Resten vom Mittagessen. Es schüttet immer noch. Ich sitze am grossen Tisch bei der Familie. Neben mir die befehlshaberische Mutter, die immer wieder "coge" und "come" befiehlt.