Dienstag, 28. September 2004

Tag 12, Von Mérida nach Aljucén

Wegbeschreibung und Bilder

Endlich raus aus dem "Loch" des Hostal Salud in Mérida. Erstmal wieder der Strasse nach zum Lago Proserpina. Dort Apfelpause nach Sonnenaufgang. Wunderschön wieder mal einen See, eine ruhige Wasserfläche, zu sehen. Dann geht es weiter durch Korkeichenlandschaft. In Carrascalejos halte ich den Kopf unter den Wasserstrahl am Dorfbrunnen. Ist mit meiner Frisur kein Problem mehr. Mit herrlich erfrischtem Kopf geht es weiter an einer Schweinefarm vorbei und dann stehe ich plötzlich mitten auf einer Autobahnbaustelle. Hier wird die Via de la Plata von Sevilla nach Gijon auf 4 Spuren ausgebaut. Ich finde einen Weg aus der Baustelle raus ins Dorf, wo alle Bars, Läden und die Albergue geöffnet sind. Bei einem Cafe con Leche erzählt mir Elena von der Albergue und das klingt so gut, dass ich beschliesse, hier zu übernachten statt den Gewaltsmarsch nach Alcuéscar unter die Füsse zu nehmen. Nach Mérida eine Oase der Wärme, Freundlichkeit und Sauberkeit, obwohl man das Rauschen der Autos auf der nahen N630 hört. Aber vom Nachbarhaus ist auch das Gurren der Tauben zu hören. In der Siesta liege ich auf der besten Matratze seit Teresa's Suite.
Beim Nachtessen mit Gazpacho, Macarrones con Jamon und Peres en Almibar tauchen nochmal 2 Pilger auf, ein Paar aus Zaragoza. Während ich mich später im Albergue mit der Frau unterhalte, kommt der Mann splitternackt und sichtlich erfrischt aus der Dusche. Wir tun alle, wie wenn nichts wär. Wir sind schliesslich peregrinos. Schaue noch ein bisschen in den Vollmond und höre dem Verkehrsrauschen zu.